WERKGRUPPE SCHILL

Diese Werkgruppe gehört nicht zum zentralen Hohlgangsystem.

Im Hohlgang vom Panzerwerk 754 zu 757, Baujahr 1938 / 1939

Der Zugang zur unterirdischen Kaserne erfolgte über das unterirdische Verbindungssystem des Werkes 754 durch die Kampfetage die Betontreppe hinab. Gegenüber der Unterkunftsbauten befindet sich das Treppenhaus und ein nicht sicher gestellter Fahrstuhlschacht. An fast allen Räumen und Kammern ist noch die Originalbeschriftung erhalten. Die Kaserne als solche war auf zwei unterirdischen Etagen angelegt. In der Betonröhre waren alle erforderlichen Räume für die diensthabenden Landser vorhanden. Von der Munitionskammer, maschinentechnische Bereiche, einem Vorratstank, Bereitschaftsräumen hin zu den Ruhezonen und Sanitärtrakt mit Waschtisch, Dusche und WC, letztere alle schön gefliest. Die Betonabdeckungen für die durchgehenden Kabeltunnel sind fast vollständig entfernt und bilden somit eine immerwährende Unfallquelle. Der Tunnel selbst diente der Versorgung der Truppe und hat eine Höhe von ca. 2m bei einer Breite von etwa 1,60m. Gesprengte Anlage mit zwei Ebenen.

Panzerwerk 757, Baujahr 1938 / 1939
Hier befindet sich der Ausstieg aus dem Hohlgang-, bzw. Verbindungssystem zwischen beiden Kampfbunkern. Bein Treppenaufgang ist unbedingt auf herunter hängende Betonbrocken und scharfkantige Bewährungseisen zu achten. Auf dem Bunker befindet sich noch der Sockelring des Flammenwerfers F.N. dazu ursprünglich noch bewaffnet mit MG und Pak. Massiv Zerstörte Anlage mit einer Kampfebene.

Pz.W 754 & Verbindungssystem zu Pz.W 757

Pz.W 757

Panzerwerk 761, Baujahr 1937 / 1938
Hier sind wieder massive Sprengwirkungen zu sehen. Noch recht gut erhalten ist die Eingangssicherung mit MG - Schießscharte, der Zugang mit Falltür, die gesprengte Kampfebene,
sowie der MG Stand mit Scharte. Durch die Sprengungen kann man beim Zugangsbereich nun schön die Entgiftungsnische erkennen. Diese war vor der Eingangssicherung neben der Falltür platziert. Kam also zum Beispiel der Aufklärer von seinem Auftrag zurück und es bestand der Verdacht auf Kontakt mit Giftgas, konnte er in der geschlossenen Schleusenkammer „entgiftet“ werden. Nach dem die gasverseuchte Kleidung in einem speziellen Blechschrank verstaut war, gelangte er über die Falltür in den Bunker zu seinen Kameraden.
In der zweiten völlig zersprengten Etage befindet sich als teilweise erhaltenes Relikt außer dem Flammenwerfer eine ”Hölschanlage”. "Hoelschanlagen" dienten in großen Festungsbauwerken zum aufbereiten und verbrennen der anfallenden Fäkalien. Es wurden also „Scheißepellets“ gepresst, im wahrsten Sinne des Wortes, und später zum Heizen genutzt. Bei der “Hölschanlage” hier im Bunker befindet sich gleich ein für diese Bauwerke typischer Notausgang. Großzügig geflieste Sanitäranlagen mit WC und Waschraum folgen, die Fliesen sind zwar zertrümmert aber noch recht gut zu erkennen. Beim verlassen des Bunkers findet man noch eine erhaltene Legende der Räume. Gesprengte Anlage für zwei Ebenen.

Notausstieg

Die Hölschanlage

Relikt Festungs - Flammenwerfer F.N.

 

Panzerwerk 778, Baujahr 1934 / 1935

Dieses Panzerwerk gehörte ursprünglich zur Verteidigung der Nichlitz - Obra - Linie.

Am Ortseingang zu Burschen liegend steht er frei begehbar.
Er war als Scheune getarnt und  als solcher bis zum Mai 1945 nicht enttarnt worden. Wenige Tage nach der Besetzung des Ortes schossen einige Jungen mit einem Maschinengewehr aus der vermeintlichen Scheune auf Russische Soldaten die ihre Pferde hier am Fluß tränkten. Sieben von ihnen wurden dabei getötet. Der eingesetzte russische Kommandant lies daraufhin das Dorf in Brand schießen und 15 ältere Männer des Ortes zusammentreiben und gegenüber dem Bunker an einer Mauer als Vergeltung erschießen. Die Stelle kennen heute noch zahlreiche Bewohner. Zerstört, eine Kampfetage. 1995 fand man in der bis dahin unter Wasser stehenden zweiten Etage unter anderem Mauser – Gewehre, Munition, Handgranaten und im Funkraum eine komplette Telefonanlage.

 

Text: Axel
Fotos: © Gotti, Jens, Loreen

© Team Bunkersachsen 2007 ........

 

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