U - Verlagerung SIBERFISCH

zugehörig zum sogenannten „KFZ - Programm"

Bild des Monats Juli 2012

© Lori - LKW Zufahrt

U – Verlagerungen waren gut gesichert, oft zeigten die Aufklärungsbilder der feindlichen Luftwaffe nur Eingänge, aber selbst diese waren oft perfekt der sie umgebenden Landschaft angepasst.

- Transportstollen

- Teilweise verfallene Abstützungen

- Maschinenrampe- plateau

- Bahnsteig der Transport- bzw. Grubenbahn

- Hauptstollen gewölbt, Reste oberhalb der Abstützungen mit Bruchstein verfüllt

Über wahrscheinlich keine andere U-Verlagerung im Bereich Porta wurden derart viele Spekulationen laut, wie über die Anlage Silberfisch. Besonders die genaue Lage der Anlage war bis in die 80er Lage nicht feststellbar. Erst als einige abenteuerlustige "Hobby-Archäologen" durch ungewollt entstandene Zugänge das Stollensystem erforschten, wurde die genaue Lage der Anlage festgestellt. Die Anlage befand sich auf der südlichen Seite der Häverstädter Stollensohle in Höhe des Dützener Stollens, der damals als Hauptzufahrt für die Anlage gedient haben soll.

Ob dies tatsächlich der Fall war, ist bisher unklar, da der Dützer Stollen zur Bauzeit wesentlich kleiner war. Über den Zweck der Anlage wurde ebenfalls viel spekuliert. Alten Berichten zufolge, soll über die Nutzung der Anlage aber noch nicht entschieden worden sein, andere Quellen sprechen von einer geplanten Munitionsfabrik. Sicher ist nur, dass mit dem Bau der Anlage  gegen Ende Oktober 1944 begonnen wurde. Die bergmännischen Arbeiten wurden der Gewerkschaft Grube Porta zugeteilt.

Über Planungen hinsichtlich Technik ist über die Anlage nichts weiter bekannt. Bemerkenswert ist wohl nur der Zustand der Stollen. In einigen Bereichen der Anlage wurden große Hallen mit etwa sechs Metern Deckenhöhe und einer Länge von einhundert Metern getrieben. An einer Stelle ist in einem Stollen eine Betonwand errichtet worden, hinter der der Stollen zwei Meter tief unter Wasser steht. Das Wasser läuft über einen Ablauf in den trockenen Bereich und von dort nach irgendwo hin ab. An anderen Stellen sind Gleise vorhanden, die in riesigen Schuttbergen zu verschwinden scheinen oder abrupt enden. An wieder anderen Stellen wurden die Gleise anscheinend entfernt und nur die Abdrücke sind zu sehen.

Über den Sinn der Schuttberge wurde ebenfalls viel spekuliert. Anlagenteile könnten von den Deutschen absichtlich versiegelt worden sein. Eventuell hatte die Anlage aber auch einen Anschluss an ein Gleissystem für den Transport verschiedener Güter. Wahrscheinlich wurde der Stollen in mehreren Stufen vorgetrieben. Zeitzeugen zufolge sollen sich jedenfalls zur damaligen Zeit Soldaten innerhalb des Berges bewegt haben. Ein weiterer Zeitzeuge wusste zu Berichten, dass in den Jahren 1944 und 1945 reger LKW-Verkehr am Mundloch des Dützer Stollens herrschte.

Definitiv sicher ist, dass von der SS-Sonderbauinspektion die Weisung erging, die Anlage mit der Bezeichnung "Silberfisch" zu errichten. Ebenso wurde aus einem, 1946 verfassten, Berichtes eines am Bau beteiligen Ingenieurs die Lage der Anlage bestätigt.

Die Stromversorgung erfolgte über den Dützer Stollen. In der Umgebung des Mundloches befand sich eine oberirdische Transformatorenstation, die gleichzeitig als Schaltstation diente. Die Tatsache, dass sich die Station oberirdisch befand und eine Trafo- und Schaltstation zugleich darstellte, lässt den Schluss zu, das es sich dabei nur um eine provisorische Versorgung handelte, da die Abmessungen des Gebäudes keine Möglichkeit zur Unterbringung eines Trafos ermöglichte, mit dem größere Lasten versorgt werden könnten. Wahrscheinlich sollte die Stromversorgung zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls einen unterirdischen Platz finden, so wie es für alle U-Anlagen vorgesehen war.

Wie auch bei allen anderen Anlagen wurde der Zugang nach Kriegsende versiegelt. In den 80ern dann auch alle anderen ungewollten Zugänge die wahrscheinlich bei der Sprengung entstanden. Seit den 80ern besteht keine Möglichkeit des Zuganges zur Anlage mehr. Wer dennoch ein Interesse daran hat, einen Überrest der Anlage zu bestaunen, kann einen Spaziergang zur ehemaligen Trafostation machen. Die Reste des Gebäudes stehen heute noch. Sie befindet sich oberhalb von "Pott´s Park" auf einem Platz unterhalb der alten Bauschuttdeponie.

Quelle: Unbekannt

 Und nun ein parr tolle Eindrücke aus 2011 & 2014

  

   

Eine der geplanten Produktionshallen

 

 

 

 

   

 

 

 

 

 

 

 

© Lori und Jens

2014

© Steve www.verborgene-orte.de/

Team Bunkersachsen 2011 & 2014 (Häverstädter Stollen, in der Porta Westfalica)

2011 & 2014 Gemeinschaftstour mit

und

 

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