Luftschutz ist ein Sammelbegriff für alle Maßnahmen zum Schutz gegen Angriffe aus der Luft, insbesondere also gegen Bombenangriffe. Zu unterscheiden sind staatliche und private Maßnahmen, letztere häufig aufgrund gesetzlicher Vorgaben, aktive (militärischer Flugabwehr) und passive Maßnahmen (ziviler Luftschutz), ein örtlicher ziviler (z. B. Hauswarte) von einem überörtlichen Luftschutz (Luftschutzregimenter).

Vorgeschichte
Bereits der Erste Weltkrieg, später auch der Spanische Bürgerkrieg zeigten, dass bei Kriegshandlungen zunehmend auch die Zivilbevölkerung gefährdet sein kann. In Deutschland erreichte der Luftschutz naheliegender Weise während des Zweiten Weltkriegs eine besondere Bedeutung.
Im Jahr 1927 hatte die deutsche Reichsregierung beschlossen, Maßnahmen zur Durchführung des zivilen Luftschutzes zu treffen. Das Recht dazu war im Pariser Abkommen vom 22. Mai 1926 anerkannt worden.

 

Die verschiedenen Arten des Luftschuzes wurden gegliedert in

Aktiver Luftschutz
Passiver Luftschutz, technische Maßnahmen
Passiver Luftschutz, organisatorische Maßnahmen

Original Luftschutzlampe im Markt Höhler Bad Lobenstein / Thüringen

 Wirksamkeit der Maßnahmen
Die Maßnahmen des aktiven Luftschutzes im zweiten Weltkrieg waren nur teilweise wirksam. Die deutschen Jagdverbände konnten in den ersten Kriegsjahren den alliierten Bomberverbänden zwar schwere Verluste zufügen und zumindest zeitweise einen Verzicht auf Tagangriffe erreichen, aber in den letzten beiden Kriegsjahren konnten die Alliierten nach und nach die völlige Luftherrschaft über Deutschland erringen. Ab diesem Zeitpunkt konnten die deutschen Jagdverbände nur noch wenige Erfolge erzielen. Die Verdunkelung wurde durch den Abwurf von Zielmarkierungsbomben (sogenannte "Weihnachtsbäume") oft umgangen. Die Flugabwehrgeschütze konnten die immer höher fliegenden Bomber kaum noch treffen.
Die Maßnahmen des passiven Luftschutzes in Selbsthilfe erwiesen sich in der zweiten Kriegshälfte gegenüber der zunehmenden Wucht der Luftangriffe und dem besiegten aktiven Luftschutz als zunehmend unwirksam. Die Menschen in den Luftschutzkellern erstickten häufig durch den Rauch der Feuer oder den durch die Feuer verursachten Sauerstoffmangel und die bereitgestellten Löschmittel erwiesen sich gegen die massiven von Brandbomben ausgelösten Brände als nahezu wirkungslos. Bombensichere Luftschutzbunker und Stollen mit ausreichender Überdeckung hingegen galten als sicher. Nur in wenigen Fällen kamen Menschen in den bombensicheren Luftschutzanlagen der ersten Bauwelle mit 1,40 Meter Wandstärke zu Schaden. Gegen deutsche V2-Raketen gab es nicht einmal eine angemessene Vorwarnzeit, da diese erst in der letzten Phase des Zielanfluges gesehen wurden. Jedoch hat der passive Luftschutz die Auswirkungen mildern können. So konnte nachgewiesen werden, dass der Anteil der Toten und Verletzten an der während des Angriffs anwesenden Zivilbevölkerung bei ausgebildeter Bevölkerung und weitgehenden Baumaßnahmen gesenkt werden konnte. Der zweite Weltkrieg hat gezeigt, dass ein wirksamer Luftschutz für die Zivilbevölkerung praktisch unmöglich ist. Da der Abriss von Luftschutzbunkern sehr teuer ist, wurden sie nach dem zweiten Weltkrieg oft als Lagerhäuser genutzt bzw. entfestigt und zu Wohngebäuden umgestaltet.

Organisation
Für die Ausbildung der ehrenamtlichen Luftschutzwarte war der im April 1933 gegründete und dem Luftfahrtministerium unter Hermann Göring unterstehende Reichsluftschutzbund (RLB) zuständig.
Die Führung der Sicherheits- und Hilfsdienste des gesamten zivilen Luftschutzes hatte der „Polizeiverwalter“, d.h. der Polizeipräsident. Ihm standen Fachberater der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, des öffentlichen Rettungsdienstes und des Reichsluftschutzbundes zur Seite. Er hatte mithilfe dieser Organisation und der kommunalen Behörden "seinen Befehlsbereich luftschutzbereit zu machen".
Unter Luftschutz verstand man die Gesamtheit aller Maßnahmen, die staatlicherseits gegen feindliche Luftangriffe getroffen wurden. Es wurde als klar erwiesen angenommen, dass Kampfflugzeuge und Erdabwehr alleine nicht ausreichen, um einen genügenden Schutz zu gewährleisten, wenn nicht die Bevölkerung durch den zivilen Luftschutz die Grundlage dafür bietet. Man betrachtete den zivilen Luftschutz als notwendige Ergänzung zur militärischen Luftabwehr. Der Zweck des zivilen Luftschutzes war, durch Schutzmaßnahmen die Wirkung von Luftangriffen gegen das Heimatgebiet auf ein möglichst geringes Maß herabzusetzen.
Die örtliche Luftschutzleitung setzte sich zusammen aus: dem Polizeiverwalter als örtlichem zivilen Luftschutzleiter, dem Führer der Luftschutzpolizei, dem Feuerwehrführer als Führer des gesamten Feuerlöschdienstes, dem leitende Luftschutz-Arzt als Leiter des gesamten Sanitätsdienstes, dem leitenden LS-Veterinärarzt als Leiter des Veterinärdienstes, dem leitenden Luftschutz-Chemiker als Leiter der Entgiftungstrupps, dem örtlichen Führer der Technische Nothilfe als Leiter des Instandsetzungsdienstes, dem Vertreter der Stadtverwaltung und dem Vertreter des RLB. (Quelle: Der Luftschutz im Luftkrieg um Wien. Parlamentsbibliothek Signatur 65.779,2.A)steko.
Moderner Luftschutz in Deutschland
Heute werden in Deutschland nur noch wenige Luftschutzbunker betrieben bzw. betriebsbereit gehalten. Die Dienststelle Marienthal (Tarnbezeichnung für die Bunkeranlage der Bundesregierung im Ahrtal bei Bonn) wurde z. B. außer Dienst gestellt. Viele Luftschutzbunker werden heute oder wurden auf Grund der mikroklimatischen Vorteile für die Champignonzucht verwendet (Bunker in den Resten der Ludendorff-Brücke). Die Einführung der Atombombe hat die aus dem zweiten Weltkrieg stammenden Maßnahmen des Luftschutzes obsolet gemacht. Es ist nicht möglich, größere Teile der Bevölkerung vor den Auswirkungen eines Atomschlages zu schützen, daher ist es nicht sinnvoll, Luftschutzbunker vorzuhalten, die wegen der Strahlenbelastung niemand auf Jahre hinaus verlassen könnte.

Quelle: Wikipedia

Es sollen hier verschiedene Bauarten und Formen des Luftschutzes im deutschen Reichsgebiet vorgestellt werden. Zipfel- und Turmbunker, Hoch- und Tiefschutzbauten, Stollenanlagen oder Brauerei- und Felsenkeller, Höhler sowie auch der ziviele häusliche Schutzraum rücken hier in unser Visier. Was im laufe der Jahre an Luftschutzbauwerken bei Touren und Unternehmungen erkundet werden konnte, soll hier präsentiert werden.

Fotos: © Jens & Axel

Indizien für Luftschutzräume in einer ehemaligen Schule in Wuppertal / Hombüchel. AUER Filteranagen

 

Team Bunkersachsen

 

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