Teil 1:

Das Schutztor zum westlichen Komplex der Befestigungen


Als 1863 Swinemünde zur Seefestung ausgerufen wurde, umringte man die bis dahin zwei selbständigen westlichen Forts „Werk III“ und „Werk IV“ mit einem gemeinsamen Wassergraben. Dadurch wurde ein Befestigungskomplex geschaffen. Man stärkte auch den Schutz der Einfahrt des Befestigungskomplexes mit einem gemauerten Schutztor, das gleichzeitig Stütze für die Zugbrücke war. Die Verteidiger des westlichen Teils des Forts
konnten im Bedarfsfall die Zugbrücke hochziehen und damit das Tor vollkommen schließen. Über Schießstände an den Seiten des Tores konnte die Infanterie alle Versuche, den Wassergraben auf der Strecke zwischen den beiden Forts zu passieren, abwehren (Grabenwehr). Im Bedarfsfall konnte man auf die Dammkrone, längs der inneren Kante des Wassergrabens verlaufend, Feldgeschütze aufrollen, um die Flanken zu sichern.
Über Jahrzehnte marschierten preussische und deutsche Soldaten durch das Tor, um Manöverübungen durchzuführen oder ihre Posten innerhalb der Befestigungsanlage einzunehmen. Über diesen Weg wurden auch Vorräte, Geschütze und Munition in den Befestigungskomplex geliefert. Der durch den Park vom Tor in Richtung der Hafenmeisterei führende Weg trug den Namen „Kanonenweg“. Anfang des 20. Jahrhunderts verlegte man auf diesem Weg eine Schmalspurbahn, was die Lieferung von Munition und anderen Materialien effizienter gestalten lies. Ende der 30er Jahre wurde auf dem Gelände des gesamten Forts der Boden mit Granitsteinen gepflastert. In den Pfeilern, die ehemals die Zugbrücke stützten, sind bis heute Stahlräder erhalten geblieben, über den damals der Zugmechanismus führte.
Neben dem Tor befindet sich ein kleines Ziegelgebäude in den Erddamm integriert und mit einem Panzertor verschlossen. Es ist die ehemalige Artillerieremise, erbaut 1878 für die Feldkanone. Der westliche Befestigungskomplex verfügte über einige solcher Gebäude zur Unterbringung von Kanonen. Aber nur diese Remise ist bis heute samt den Originaltüren und Deckenplatten der Seitennischen für Munition erhalten geblieben. Das Ziegel- und Betonschutzgebäude für Maschinengewehre, das sich auf der Decke der Remise befindet, wurde im 20. Jahrhundert erbaut.
[1]

Das ehemalige Schutztor

Der Geschützbunker

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Quellen:
[1] Swinoujscie Festung auf Inseln 2006, leichte Änderungen zum besseren Verständnis.
Dank an F. Sauermann von Wild – Ost – History - Tours



Fotos: © Axel & Jens

© Team Bunkersachsen 2012

 

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